Le mot du régisseur (Weinlese 2022) | Die Weinlese 2022 in zwei Worten: kompliziert… aber gut!

Wir erlebten einen trockenen und milden Winter, gefolgt von einem regenreichen Frühlingsanfang, was sich für die Reben sehr günstig erwies.
Es folgte ein HITZESOMMER: Drei Monate ununterbrochener Hitze (vom 15. Juni bis zum 15. September), die den Reben keine Ruhepause gönnte.
Der Wasserstress trat viel früher auf, so dass wir mit der Weinlese frühzeitig begannen, nämlich am 2. September, also ungefähr zwei Wochen früher als üblich.
Glücklicherweise war das Wetter im September und Oktober den Winzern gnädig (d. h. regenfrei), so dass wir die Lese über gut vier Wochen erstrecken und am 4. Oktober beenden konnten.
Bemerkenswert in diesem Jahr war, dass fast die gesamte Lese nachts erfolgte, um die durch die starke Hitze verursachte Oxidation der Trauben zu verhindern (während bisher nur unsere weißen Trauben nachts geerntet wurden).
Und ebenfalls wegen der anhaltenden Hitze entschieden wir uns dafür, mit der Lese der unbewässerten Weinbergparzellen zu beginnen.
Beinahe hätte ich vergessen, Ihnen das Wichtigste zu sagen, nämlich, dass wir auf einigen unserer Parzellen, insbesondere auf den jüngeren Weinbergen, Bewässerungsanlagen installiert haben.
Warum haben wir uns für jüngere Rebstöcke entschieden, werden Sie fragen? Ganz einfach, weil ihr Wurzelsystem noch nicht genug entwickelt ist, um Wasser aus unseren ton- und kalkhaltigen Böden zu holen.
Und wenn die globale Erwärmung zu einem unumkehrbaren Trend wird, wird die Bewässerung für das Überleben unseres Berufs unerlässlich sein.
Endlich haben wir wieder eine quantitativ halbwegs normale Ernte, was mich (ohne Bedauern) 2021 vergessen lässt.
Bei der Weinbereitung haben wir unsere Protokolle angepasst, indem die alkoholische Gärung bei niedrigeren Temperaturen als zuvor durchgeführt wurde.
Um eine langsame und bessere Extraktion zu erreichen, ließen wir den Trester gute drei Wochen in unseren Tanks mazerieren.
Die Moste sind fruchtig, farbig und ausgewogen, was mich auf einen guten Jahrgang hoffen lässt.
Abschließend ist auch die Qualität wieder da, und zwar mit einer hohen Konzentration.
Bei den Wettbewerben haben wir 5 Medaillen gewonnen, wobei unsere beiden roten Cuvées in diesem Jahr besonders beliebt waren:
Herzlich, Ihr David Amiel